1. Pastellkreide in möglichst (sehr) dunklen Tönen
2. Zeichenkohle
3. schwarze Farbe
4. ein kurz geschnittener, trockener Haarpinsel, sowie ein Borstenpinsel
Auf dem oberen Bild habe ich einmal die beiden Auspuffandeckungen eines 1/87er Tiger-Modell der Firma Artmaster abgebildet. Gut zu erkennen ist rechts das nur in sandigem Ton lackierte Teil, während das rechte sowohl lackiert, als auch schon mit schwarzer Farbe vorsichtig vorgeschwärzt wurde. Ich verfahre dabei folgendermaßen:
Zunächst das Bauteil wie gewohnt grundieren und lackieren. Sollten, wie auch in o.g. Beispiel, weitere Bauteile zusammen gefügt werden, (Auspuff & Auspuffblende, siehe hierzu das zweite Foto!), ist dies vor dem Auftragen von Ruß und Schmutz zu tun. Vielleicht ist es aber auch sinnvoller, die einzelnen Teile separat zu bemalen und zu verschmutzen und sie dann erst mit einander zu verkleben. In unserem Fall habe ich das Innere und Äußere Teil des Auspuffes separat bemalt und dann mit schwarzer Farbe vorgeschwärzt. Hierzu tauche ich den gestutzten Haarpinsel leicht in schwarze Farbe und reibe ihn dann so lange auf einem trockenen Lappen oder Tuch ab, bis kaum noch Farbe in den Borsten ist - Drybrushing. Mit dem so präparierten Pinsel streiche ich dann über die Bauteile und zwar an den Stellen, die auch im Original den Abgasen ausgesetzt waren; also nur oberhalb der Abgasblenden. Und auch da nicht zu viel, da aus dem Drybrushing trotz aller Vorsicht sehr schnell eine zu fette Bemalung werden kann. Diesen Fehler zu beheben würde in meinem Falle eine komplette Neubemalung der Auspuffblende bedeuten.
Da im Original die Auspufftöpfe eines Tigerpanzers sehr heiß wurden, sollte die Farbgestaltung dementsprechend stattfinden. Dies bedeutet im Einzelnen, das heißes Metall bei entsprechenden Witterungseinflüssen kaum mehr ansehnlich wirkt. Rost ist die Folge. Ich habe die Auspufftöpfe also in einem entsprechenden Rotbraunton bemalt und anschließend die später sichtbaren Teile (also das, was nach dem Zusammenbau mit der Blende noch zu erkennen ist) mit unterschiedlichen Baruntönen trocken bemalt und getupft, um eine möglichst raue und rostige Oberfläche zu erhalten. Zum Schluss wurde das oberste Teil des Topfes ebenfalls mit schwarzer Farbe trocken gebürstet - wie der obere äußere Rand der Blende (Foto 1).
Zu guter Letzt schaben wir sowohl von der Zeichenkohle, wie auch den dunklen Pastellkreiden ein paar Pigmente ab. Wie viel wir von beidem auf die bereits geschwärzten Stellen auftragen, hängt ganz vom persönlichen Geschmack ab. Es sollte jedoch mit Bedacht zu Werke gegangen werden, denn auch hier ist meistens weniger mehr.
Noch ein Tipp zum Schluss: Die Pigmente von Kohle und Kreiden lassen sich auf rauen Oberflächen besser verreiben, als auf glatten. Gegebenenfalls sollten die zu verschmutzenden Teile vorher mit einem matten und nach dem Trocknen stumpfen Klarlack versiegelt werden.
Norman Buschmann
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